Shorties

Warum tun wir uns so schwer damit?

ELAN – freeline / K2- Strike – Erfolgsgaranten als Lern- und Trainingsski

„Ich tat es wie ein Arzt, der einem todkranken Patienten erlaubt, noch einmal sein Lieblingsgericht zu essen, weil er weiß, dass sowieso alles umsonst ist. Tags darauf geschah ein Wunder. Der Mann lernte Ski laufen. Und zwar ausgezeichnet.“

So berichtet Martin Puchtler 1968 in einem Artikel der ZEIT über einen hoffnungslosen Skischüler, der nach dem dritten erfolglosen Skikurs bei ihm „ein Paar schäbige, aber um 40cm kürzere Ski in der Ecke stehen sah und darauf zu lernen begehrte“. Es wurde ein durchschlagender Erfolg. Martin Puchtler experimentierte und entwickelte daraufhin
die Kurzskimethode: 65 cm – 1 m – 1,30 m – 1,60 m.

In den USA hatten schon Clif Taylor und George Twardokens eine „Gratuated Length- Methode“ (GLM) propagiert. Die leichtere Handhabbarkeit, der geringere Drehwider-
stand und die positive psychologische Wirkung der Kurzski wurden als lernfördernde Wirkungsweise genannt.

Der als zu aufwändig betrachtete Sach- und Organisationsaufwand, die hohen Investitionskosten verhinderten den Einzug in das Skilehrwesen.

Zu Beginn der 1990er Jahre brachte die Firma Kneissl den Big Foot auf den Markt. Leider erkannte die Marketingabteil der Firma nur bedingt die Eignung als Lernski; er wurde eher als Fun-Gerät beworben. Nico Sperle und Kurt K. Schock entwarfen Modelle mit dem Big Foot.

Dann kamen Ende der 90er Jahre die Super-Shorties auf den Markt (u.a. Razor von Elan, Spyder von Fischer und später Salomons SnowBlades). In Zusammenspiel mit Walter Kuchlers Bewegungsgeschichten (u.a. „Die Post geht ab!“, „Mit der AOK auf Gesundheitsreise“, „Flotte Flitzer – Schräger Vogel“) erwiesen sie sich als ideale Partner. Schnelle Lernerfolge, vielfältige Fahrerlebnisse waren garantiert. Besonders  Schulskikurse und fortschrittlich denkende Skischulen nutzen diese Kombination. Als Einschränkung wird unter den Praktikern die fehlende Sicherheitsbindung  genannt (Super-Shorties sind mit einer Bügelbindung ausgerüstet). Diesen Umstand nahmen wir in der Skischule Snow Academy in Bad Hindelang/Oberjoch zum Anlass, nach
einer Alternative zu suchen.

Wir wurden fündig: Das ELAN Modell freeline und der Strike von K2 unterstützen uns bei der Arbeit.
Alle Kriterien, die für die Super-Shorties gelten, treffen auch, sogar mit Erweiterungen, für diese Shortie-Modelle zu:

  • leichtes Handling,
  • noch ausgeprägtere Selbststeuerung,
  • nur leichte Veränderung der Körperlage führt zum Kantenwechsel,
  • noch positivere Wirkung auf die Psyche,
  • noch höhere Laufruhe (Stabilität des Skikörpers).

 

shorties

Steckbrief  – ELAN freeline

Länge/Maße   99 cm                   111-87-100 mm

115 cm, 125 cm, 135 cm             115-76-105 mm

 

Steckbrief – K2 Strike

Länge/Maße   124 cm und 136 cm                   112-70-97 mm

 

Shorties –  die „verheimlichten“ Genies zum Lernen und Trainieren

Im Skimanual 2012/2013 habe ich schon einmal über diesen so erfolgreichen Ski geschrieben. Ich musste damals aber auch eingestehen, dass sich die Skifirmen mit der Promotion dieser Skikategorie ausgesprochen schwer tun. Man benötigt schon große Gelassenheit, Toleranz und Zeit, um etwas über die Modelle der jeweiligen Skifirmen zu erfahren. Selbst die Internetseiten der Firmen geben keine Hinweise. Einige Firmen führen diese Modelle in der Kategorie Rentalski.

Auch der Beitrag im Kapitel „Skimethodik” des Skimanuals SPORTS 2016/2017 (S. 50–54) stellt die Vorzüge dieser Ski heraus. Sollten Sie aufmerksam geworden sein, vielleicht sogar Interesse hegen oder schon eine Entscheidung getroffen haben, möchten die folgenden Informationen detaillierte Angaben zu einigen Modellen geben, bzw. gezieltere Nachfragen ermöglichen. Diese Übersicht erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
Lehrern an Schulen, die ihre Schüler mit diesem Skityp ausrüsten möchten, kann ich nur den Tipp geben, frühzeitig und hartnäckig bei ihren Skiverleihern/Sportfachhandel/Skilehrern nachzufragen.

Auswahl Shorties
Atomic, ETL Plus (2014/2015), 125 cm, 108-72,5-90,5, R 11 m
Atomic, ETL R (2015/2016), 125 cm, 108-72,5-90,5, R 11m
Elan, Freeline, 125 cm/135 cm, 115-76-105, R
Fischer, XTR Sportster Blue, 130 cm
GPO, Short Rocker Alpin 130, 130 cm, 120-80-108, R 9 m
HEAD, REV 70 Funcarver, 130 cm, 122-67-104, R
HEAD, Resuide Funcarver, 118 cm, 108-75-100, R 8,6 m
K2, Strike, 124 cm/136 cm, 112-70-97, R 10 m
Rossignol, Free Zb Flash, 118 cm,
Salomon, Short Kart, 125 cm, 112-78-102, R 10,5
Gaspo, Funcarver XT, 120 cm, 105-79-101, R 12,8 m
Gaspo, Funcarver Ventu (2014/2015), 112-75-102, R 8,5 m

Noch eine Frage steht für mich im Raum:
Warum tun sich die Skifirmen bei diesen erfolgreichen Skimodellen so schwer mit der Informationspolitik (marketingtechnisch)? Eine Nadel im Heuhaufen zu finden, erweist sich als leichter. Eigentlich unverständlich bei diesen Vorzügen!

Literatur
Lazar, Herbert (1968). Kurzski für Hoffnungslose. Minis im Schnee. In Die Zeit, Nr. 50 vom 13.12.1968.
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1) Auch die Firmen Atomic (ETL 123 cm);
HEAD (Salamander 96 cm); Salomon
(Crossmax 120 cm/125 cm) bieten diese
Kurzski an.
2) Informativ: www.ski-blades.com